Hambühren
Die Ev.-luth. Auferstehungskirche Hambühren - einzige und noch benutzte „Bunker-Kirche“ Deutschlands.
Erstellt wurde das Gebäude in den 30er Jahren als Munitionshalle der streng geheim gehaltenen Munitionsabfüllanlage Hambühren II. Da das Gelände mit seinen Dutzenden von Bunkern und Hallen während des 2. Weltkriegs von den alliierten Aufklärungsfliegern nicht entdeckt und bombardiert worden war, konnten sich nach dem Krieg vor allem Flüchtlinge aus dem Osten hier eine neue Heimat schaffen. Sie bauten die Bunker ab 1949 zu Wohnhäusern aus und richteten in zwei der großen Munitionsfertigungshallen eine evangelische und eine katholische Kirche ein (Einweihung Oktober 1950).
Während die katholische Gemeinde inzwischen ein neues Gemeindezentrum erstellt hat, hat die evangelische bis heute an der alten Kirche festgehalten. Für die Flüchtlingsfamilien von damals sowie für viele Neubürger ist unser Gotteshaus zu einem Symbol des neu geschenkten Friedens nach schwerer vergangener Zeit sowie aufgrund seiner geschichtlichen Entwicklung selbst zu einer Predigt geworden: Von einem Haus des Krieges, das Leid und Zerstörung über die Menschen brachte, zu einem Haus des Friedens, das Versöhnung und neues Leben verkündigt - ganz im Sinn des Jesaja-Wortes „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen“ (Jes. 2,4). Hier in Hambühren, einer Gemeinde, die auf und aus einer ehemals militärisch genutzten Anlage entstanden ist, ist dieses prophetische Wort für jedermann sichtbar vor allem im Gebäude der Kirche Wirklichkeit geworden. Nicht zuletzt deshalb ist diese Kirche, die unseres Wissens das einzige Gotteshaus in Deutschland mit solch einer Geschichte ist, von der Bezirksregierung Lüneburg 1992 zu einem zeitgeschichtlichen Denkmal erklärt worden. (W. Spickermann)
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