"Eine intakte Gemeinschaft" - Das war das Jahr im Kirchenkreis Celle

Nachricht 20. Dezember 2024

Auch für den Ev.-luth. Kirchenkreis geht ein bewegtes Jahr zu Ende. Ob die kritische Hochwassersituation, die Diskussionen um die aufgedeckten Missbrauchsfälle, die Kirchenvorsteherwahl oder der erste Celler Christopher Street Day – lassen Sie sich mitnehmen auf eine kleine Zeitreise durch die vergangenen zwölf Monate.

 

Januar

2024 beginnt auch für den Ev.-luth. Kirchenkreis mit sehr viel Wasser und noch mehr Sorgen. Unter dem Hochwasser leiden auch die Gemeinden in Stadt und Landkreis. In der Kreuzkirche bricht ein Abwasserrohr und lässt die Toiletten überlaufen, in Langlingen hat das Wasser den Friedhof beschädigt. Wie ein Leuchtfeuer in diesen Zeiten der allgemeinden Not ist die allgemeine Hilfsbereitschaft, die auch im Kirchenkreis zu beobachten ist. So wie in Wienhausen, wo Pastor Christian Rebert feststellt: „Jetzt zeigt sich, wie intakt unsere Gemeinschaft ist.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht231

 

Die Missbrauchsfälle haben die Evangelische Kirche im Kern erschüttert. Um eine glaubwürdige Aufarbeitung zu garantieren, hat sich der unabhängige Forschungsbund ForuM die Fälle und Vorwürfe untersucht. Due Studie mit dem Titel „Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ kommt zu dem Ergebnis, dass sich im Forschungszeitraum allein in der Landeskirche Hannover 110 Fälle sexualisierter Gewalt mit 110 beschuldigten Personen und mindestens 140 betroffenen Personen zugetragen haben. Von den 110 Beschuldigten sind 62 Pastoren. Landesbischof Ralf Meister fordert: „Wir müssen in unserer Kirche weiter an einer Kultur arbeiten, in der Sexualisierte Gewalt keinen Raum hat und in der Betroffene ermutigt werden, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.“ Aufarbeitung, Prävention und Vorsorge zum Thema sexualisierte Gewalt werden 2024 auch im Kirchenkreis Celle besonders im Fokus stehen.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht234


Februar

Ebenfalls im Fokus steht der Klimaschutz, für den im Kirchenkreis Celle Ralf Müller und Carsten Indorf aus dem Kirchenamt zuständig sind. Die beiden Experten müssen eine Mammutaufgabe bewältigen. Bis 2035, so fordert es die Landeskirche Hannover, müssen die Kirchenkreise ihre Treibhausgasemissionen um 80 Prozent verringern. Carsten Indorf formuliert das Ziel seiner Aufgabe: „Wir wollen den Kirchenkreisen vermitteln, dass der landeskirchliche Auftrag ein großer Aufbruch ist und wir das nur gemeinsam schaffen können. Wie das Aufräumen auf dem heimischen Dachboden: Klarschiff machen, Neues aus Altem entstehen lassen.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht237


Der Weltgebetstag hat besonders in Deutschland eine lange Tradition. Die Gottesdienstordnung kommt in jedem Jahr aus einem anderen Land, 2024 stammt sie aus Palästina. In Zeiten des Krieges zwischen Israel und der Hamas eine besondere Herausforderung, auch für die Frauenbeauftragte im Kirchenkreis Celle, Astrid Lange. Im Interview spricht die Theologin über den diplomatischen Drahtseilakt und die Langzeitwirkungen des Weltgebetstages.
https://www.kirche-celle.de/news/veranstaltungen/event181

 

März

Der Kirchenkreis hat gewählt! 58.859 Wahlberechtigte waren aufgerufen, neue Kirchenvorstände in ihren Gemeinden zu wählen, 17.125 Wähler*innen kommen dieser Aufforderung auch nach, was eine deutliche Steigerung der Wahlbeteilung im Vergleich zur vergangenen Wahl im Jahr 2018 darstellt. Erstmals gibt es die Möglichkeit einer Onlinewahl, gut 32 Prozent der Cellerinnen und Celler nutzen diese Wahlmethode auch.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht242


Schon seit 2006 geht der Kirchenkreis zur Osterzeit dahin, wo es weh tut: Die Andachtsreihe „Wunde Punkte“ ist längst Tradition in Celle und führt die Besucherinnen und Besucher 2024 unter anderem ins Mutter-Kind-Haus in Altencelle, die Psychiatrisch-psychosomatische Klinik und die Essenszeit. Mitorganisatorin Antje Seelemeyer: „Es soll darum gehen, Orte und Einrichtungen in den Vordergrund zu rücken, die sonst für die meisten Menschen nicht sichtbar sind.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht245

 

April

Die hohen Lebenskosten bestimmen den Alltag in 2024. Um im Kampf gegen die hohen Strompreise die richtigen Wege zu finden, bietet die Kirchenkreissozialarbeit Unterstützung in Form der Stromsparchecks. Mit Erfokg: Im Schnitt senkt sich der Verbrauch und damit die Ausgaben um 15 Prozent.
https://www.kirche-celle.de/news/veranstaltungen/event192


Ein neues theologisches Angebot in Wienhausen wird zu einem Erfolgsmodell. Angeleitet von Pastor Christian Rebert können Interessenten die „Kostproben der Spiritualität“ probieren. Es gehe, erklärt der Pastor, um „eine kurze Einkehr in unserer Kirche, ob zur eigenen Andacht mit Impulsen, zum gregorianischen Mittagsgebet am Donnerstag oder zum Taizé-Gebet am Samstag.“
https://www.kirche-celle.de/news/veranstaltungen/event194

 

Mai

Pastorin Ilka Greunig ist eine Institution in Celle, 2024 übernimmt sie eine neue Aufgabe. Als Altenseelsorgerin kümmert sich Greunig um Seniorinnen und Senioren. Im Interview bringt sie ihre Aufgaben auf den Punkt: „Zu schauen, was ältere Menschen in ihrem Inneren beschäftigt: ihre Sorgen und Bedürfnisse, Wünsche und Glücksmomente. Was können wir als Kirche dafür tun, ältere Menschen sichtbar zu machen und ihnen Aufmerksamkeit und Raum zu geben?“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/Interview-mit-Altenseelsorgerin-Ilka-Greunig


Nach vier Jahren in Celle sagt Pastor Loïc Berge „Au revoir“ und verlässt die Gemeinde Blumlage in Richtung Frankfurt am Main. Bei seinem Abschied erinnert der gebürtige Franzose an die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden Altencelle und Westercelle und sagt: „Ich habe hier im Kirchenkreis Celle sehr viele tolle und engagierte Kolleg*innen kennengelernt und in der Blumlage eine lebendige Gemeinde mit einem Kirchenvorstand, der mit viel Aufwand dafür sorgt, dass Leben in der Gemeinde ist.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht252

 

Juni

Erstmals feiert auch Celle den Christopher Street Day (CSD). Klar, dass auch der Kirchenkreis mitmischt, als mehrere hundert Menschen die Herzogstadt bunt machen. Beim abschließenden Gottesdienst vor dem Schloss tritt mit dem transgeschlechtlichen Pastor Theodor Adam ein gebürtiger Celle auf, der inzwischen als Beauftragter für Queere Seelsorge der Landeskirche Hannover angestellt ist. Seine Botschaft: „Lasst uns leben in einem Geist der Freiheit, nicht in einem Geist der Furcht. Denn zur Freiheit hat uns Christus befreit. Und durch ihn und in seiner Heiligen Geistkraft zeigt Gott uns auch heute: Liebe ist. Liebe wirkt. Liebe lebt und bricht seinen Bann.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht256


Der Sommer steht für viele Familien in Celle ganz im Zeichen der Einschulung. Doch so ein Schulstart ist für Kinder in Deutschland nicht billig: Bis zu 500 Euro kommen pro Schüler*in zusammen, nicht jeder Haushalt kann das so einfach stemmen. Die Kirchenkreissozialarbeit veranstaltet deshalb mit „Startklar für den Schulanfang“ eine Börse, wo sich Familien frei an Materialien bedienen können.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht257

 

Juli

Die Stadtkirche St. Marien ist nicht nur ein besonders schönes Bauwerk, sondern auch das Herz und Zentrum des Ev.-luth. Kirchenkreises Celle. Umso bedeutender, wenn die Stadtkirchengemeinde einen neuen Pastor begrüßen kann. Hagen Mewes heißt der Mann, der in Zukunft gemeinsam mit Pastorin Elisabeth Schwenke und Superintendentin Andrea Burgk-Lempart die Geschicke in der Celler Altstadt leiten wird. Die Superintendentin begrüßt den neuen Pastor in der vollen Kirche mit den Worten: „Das ihre Berufung: Aus Gottes Wort zu leben, es weiterzugeben und in unsere Gegenwart hinein auszulegen. Das eigene Leben an den biblischen Texten auszurichten und zu fragen, was auf ihrer Grundlage zu den gegenwärtigen Fragen zu sagen ist.“ 
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht264


In einer Welt voller Krisen ist die Arbeit einer Hilfsorganisation wie „Brot für die Welt“ von besonderer Bedeutung. Im Juli werden die Spendenzahlen aus dem Vorjahr veröffentlicht. Eine erfreuliche Entwicklung: Sie sind im Vergleich zum Jahr 2022 noch einmal gestiegen. Allein im Kirchenkreis Celle wurden 120.933 Euro gespendet.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht266

 

August

Die Beratungsstellen des Diakonischen Werks in der Fritzenwiese sind für viele Menschen Anlaufstelle, die mit den Hürden des Lebens nicht mehr allein klarkommen. Bei den vielen Angeboten hat bislang eins gefehlt: Die Möglichkeit für Jugendliche zwischen 14 und 18, sich vertrauensvoll an Expert*innen in Sachen Suchtfragen zu wenden. „get in!“ heißt die Jugendgruppe, die Anna Kliems und Carina Staszewski von der Psychosozialen Beratungsstelle auf dem Gelände der CD-Kaserne ins Leben rufen.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht274


Hoher Besuch in der Substitutionspraxis am Harburger Berg: Auf seiner Sommerreise macht Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi Halt in Celle und sich dabei einen Eindruck von der Arbeit vor Ort. Mit dabeist natürlich auch Klaus Törkel als Verantwortlicher der Substitutionsausgabe. Am Ende des Jahres wird seine Zeit im Kirchenkreis Celle leider enden – der Ruhestand wartet auf den verdienten Sozialarbeiter.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht275


September

Wie bunt und engagiert im Kirchenkreis Celle gearbeitet wird, zeigt sich beim Kirchenvorstehertag auf dem Gelände des Kirchenamtes. Mehr als 100 Menschen aus den Gemeinden im Kirchenkreis kommen zusammen, um sich in den 15 Workshops fortzubilden und die guten Kontakte zwischen den Gemeinden auszubauen. Ein Festtag, auch für Superintendentin Andrea Burgk-Lempart, die die Anwesenden zu Botschafterinnen und Botschaftern der Hoffnung erklärt.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht278


Auch 2024 lockt die Veranstaltungsreihe „Kirche trifft“ interessierte Menschen zu den Vorträgen und Diskussionsrunden zu wichtigen gesellschaftlichen Themen. So wie Reemt Itzenga, der als Sozialarbeiter für die Organisation „return“ tätig ist und dort für den Umgang mit Computer- und Social-Media-Sucht spezialisiert ist. Im Kantoreisaal in der Kalandgasse sprciht Itzenga von seiner Arbeit. Friedrich Hauschildt fasst bei seinen Dankesworten zusammen: „Sie haben uns dabei weitergeholfen, dieses so komplexe Thema besser zu verstehen.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht281


Oktober

Stellvertretend für die vielen tollen Angebote im Kirchenkreis steht der Second-Hand-Laden im Familienzentrum Vorwerk. Hier bietet Leiterin Denise Dietrich gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfer*innen Kinderkleidung und Spielzug zum kleinen Preis an. Vorwerks Pastorin Antje Seelemeyer sagt: „Wir freuen uns vor allem über den zwischenmenschlichen Austausch und das Miteinander vor Ort. Mit so einem Projekt wird Gemeinde noch lebendiger.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht287


Wer schon einmal mit dem deutschen Sozialgesetzbuch zu tun hatte, der weiß, was mit „Behördendschungel“ gemeint ist. Sich in den mehr als 22.000 Seiten zurechtzufinden ist selbst für die Experten aus dem Diakonischen Werk eine Herausforderung. Umso hilfreicher ist die von der ehemaligen Kirchenkreis-Mitarbeiterin Diana Schönenberger entwickelte Software „So12“, ein digitaler Assistent, über den Diakonie-Geschäftsführerin Heike Lührs urteilt: „Das wird unsere Arbeit revolutionieren.“
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht288
 

November

Christ sein, das bedeutet auch: die Schöpfung zu respektieren und zu bewahren. Umso interessanter, einen Mann wie Prof. Werner von der Ohe auf der Bürgerkanzel in der Stadtkirche zu erleben. Vor vollen Bänken spricht der langjährige Leiter des Celler Bieneninstituts über sein Fachgebiet und was der Mensch von den Bienenvölkern lernen kann: „Um die Schöpfung zu bewahren ist es an der Zeit, umzudenken. Wir müssen begreifen, wie abhängig wir von Insekten sind, müssen verstehen und respektieren, dass wir ein Teil der Natur sind, die wir im Begriff sind zu zerstören.“
https://www.kirche-celle.de/news/veranstaltungen/event238


Mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit beschäftigen sich auch in diesem Jahr die Gemeinden im Kirchenkreis intensiv und auf kreative Art und Weise. So wie beim Tauschrausch der Paulusgemeinde oder beim Flohmarkt vor der Stadtkirche. Zu einer Institution ist auch schon der Tauschpavillon vor der Westerceller Christuskirche geworden. Weil bei der großen Sammel- und Tauschaktion im Sommer auch sehr viel weihnachtliche Deko abgegeben wird, veranstalten die Westerceller kurzerhand ein Weihnachtsspecial und sorgen dafür, dass viele Haushalte noch festlicher aussehen.

https://www.kirche-celle.de/news/veranstaltungen/event244


Dezember

Bei der letzten Kirchenkreissynode der auslaufenden Legislaturperiode geht es noch einmal ordentlich zur Sache. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das zu verabschiedende Klimaschutzgesetz, für das dann auch die große Mehrheit der Anwesenden abstimmt. Außerdem hat Superintendentin Andrea Burgk-Lempart viele Hände zu schütteln – zum Dank für die aufopferungsvolle Synodenarbeit gibt es Schokolade und Blumensträuße.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht291


Kirchenkreiskonferenzen finden in der Regel im gewohnten Umfeld der Familienbildungsstätte statt, doch von Zeit zu Zeit geht der Tross der Pastorinnen, Pastoren und Einrichtungsleitenden auch vor die Tür, um sich ein Bild von den verschiedenen Institutionen in Celle zu machen. Im Dezember findet die Konferenz in der Hauptwache der Feuerwehr statt – samt Hausführung und angeregtem Austausch. Eine schöne Gelegenheit außerdem, um sich bei einer anderen Institution zu verabschieden: Mit ihren 75 Jahren war Pastorin Inge Matern in der Vergangenheit immer noch zur Stelle, wenn es irgendwo in den Gemeinden brannte. Jetzt macht sie Schluss – laut eigener Aussage diesmal auch endgültig. Dem Kirchenkreis wird sie fehlen.
https://www.kirche-celle.de/news/nachrichten/nachricht292