Blumlage: Regionalbischöfin Gorka ordiniert Johannes Keune zum Pastor

Nachricht Blumlage, 01. August 2024

So klein ist die Welt, so klein kann sie sein. Wenn am Sonntag, den 4. August 2024 Johannes Keune in der St. Georg-Kirche ordiniert wird, dann ist er zumindest schon mit einer Person im Ev.-luth. Kirchenkreis Celle vertraut. „Während meines Theologie-Studiums in Jena habe ich den neuen Stadtkirchen-Pastor Hagen Mewes kennenlernen dürfen“, verrät der 32-jährige Keune, „er war mein Griechisch-Tutor.“ Inzwischen bekleidet der gebürtige Lübecker seit 1. Juli sein erstes Pfarramt. Ordiniert wird er am kommenden Wochenende von Regionalbischöfin Marianne Gorka.

Der neue Mann will sich so schnell wie möglich einfinden

Der Weg bis in die Blumlage hat Johannes Keune von Lübeck über die Studienorte Jena, Bochum und Göttingen bis nach Wilhelmshaven geführt, wo er sein Vikariat absolvierte. Mit seiner Frau, die er in Göttingen kennenlernte, hat der junge Theologe einen zweijährigen Sohn, im Oktober soll das zweite Kind zur Welt kommen. Viel Neuland also für den Nachfolger von Pastor Loïc Berge, der im Sommer seinen beruflichen und privaten Standort nach Frankfurt am Main verlegt hat. Um sich so schnell wie möglich in der neuen Rolle einzufinden, hat Keune seinen Kalender mit Terminen vollgepackt, trifft sich mit Kirchenvorsteher*innen, Prädikant*inne, Lektor*innen, Kirchenmusiker*innen, Gemeindegliedern und möchte die unterschiedlichen Institutionen kennenlernen. Passend dazu findet das Treffen mit ihm im Haus des Diakonischen Werks in der Fritzenwiese statt, wo er sich von Geschäftsführerin Heike Lührs die verschiedenen Einrichtungen vorstellen lässt.

In der Blumlage trifft Keune auf ein eingespieltes Team. Er selbst beschreibt den Umstand, als junger Mann in neuer Rolle in das Amt eines Pastors einzusteigen, „wie eine Fernsehserie, wo man auf einmal als ganz neuer Charakter auftaucht. Die Gemeinde läuft und funktioniert, sogar ein Haus steht zur Verfügung, in das man einfach einziehen kann und um das sich gekümmert wird“. Der Lübecker wusste schon früh, dass er einen Beruf bekleiden wollte, „in dem ich nicht von neun bis fünf Uhr im Büro sitze, sondern die Möglichkeiten und Freiheiten genießen darf, um meine Passion auszuüben“. Menschen und ihre Geschichten kennenlernen, interessante und tiefgründige Gespräche führen, an Texten feilen, kreatives Arbeiten, Gottesdienste und Gemeindeleben gestalten, das seien für ihn die Kernelemente seiner Tätigkeit.

„Was können wir mit unserer Kirche schaffen?“

Dafür „möchte ich mich natürlich so schnell wie möglich in meine neue Gemeinde integrieren“. Ihm sei es wichtig, „dass eine Gemeinde ihr eigenes Profil schärft und danach lebt. Genau das passiert in der Blumlage“. Hier, wo im nahen Umfeld gleich mehrere Seniorenheime untergebracht sind, ist die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren ein wichtiger Schwerpunkt. Ein Tätigkeitsbereich, dem sich Keune genauso leidenschaftlich widmen möchte wie der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. „Im Vordergrund steht dabei immer die Frage: Was wollen wir mit unserer Kirche machen, was können wir mit ihr schaffen?“, sagt Keune.

Welche Pläne verfolgt er nach seiner Ordination mit seiner Arbeit? Mit Blick auf die neue Gemeinde sagt Keune: „Ich habe mir vorgenommen, mit einer neugierigen Zurückhaltung in die Orientierungsphase zu gehen. In dieser tollen Gemeinde läuft vieles gut. Ich möchte herausfinden, was hier wie funktioniert, wo und wie ich als Pfarrperson gefragt bin und wie generell die neue Umgebung tickt.“ Er, der sich als „Dienstleister für die Gemeinde“ sieht, freut sich auf die zahlreichen Herausforderungen „in diesem multiprofessionellen Beruf“.

„Kirche dort stattfinden lassen, wo Menschen Andacht halten“

Auch dem Instagram-Account des Sprengel Lüneburg hat Keune bereits Rede und Antwort gestanden. Er empfinde es als Ehre, „der Institution der evangelisch-lutherischen Kirche als Pastor dienen zu dürfen. Auch und teilweise insbesondere, weil die Kirche in ihrer Mitgliederstärke und Bedeutung abnimmt. Dieser Umbruch eröffnet Chancen, Kirche anders zu denken, sich vom Primat der Pfarrperson weiter zu lösen und Kirche dort stattfinden zu lassen, wo Menschen Andacht halten, Gemeinschaft feiern und über Gott und die Welt nachdenken wollen.“ Die Formel „1 Pfarrer + 1 Kirchturm = Kirche“, sagt er dort, habe ausgedient. „Die große Chance, die daraus erwächst, ist, die Grenzen der einzelnen Gemeinden durchlässig zu machen. Gemeinden können sich an verschiedenen Orten treffen und Menschen aus verschiedenen Stadtteilen und Dörfern können da partizipieren, wo sie die Sinn- und Gemeinschaftssuche hinführt.“

Neben seiner Arbeit als Pastor steht für Johannes Keune die wachsende Familie im Mittelpunkt. Gemeinsam mit seiner Frau freut er sich auf das zweite Kind und die damit verbundenen neuen Abenteuer.

Die Ordination von Johannes Keune durch Regionalbischöfin Marianne Gorka findet am Sonntag, den 4. August 2024 um 14 Uhr in der St. Georg-Kirche in Celle-Blumlage statt (Braunschweiger Heerstraße 1).