Interview mit dem neuen Stadtkirchen-Pastor Hagen Mewes

Nachricht 16. Juli 2024

„Celles Fachwerkhäuser sind ein wunderbares Gleichnis für das menschliche Leben“

Hagen Mewes, warum sind Sie Pastor geworden?
Hagen Mewes: Das ist einem irischen Priester zu verdanken, dem ich 2006 auf dem Jakobsweg begegnet bin. Wir waren mehrere Tage lang gemeinsam unterwegs und die Gespräche, das gemeinsame Beten, seine fröhliche Art, von Gott zu reden, mir zuzuhören und mich in dem, was mich bewegte, ernst zu nehmen, berührte mich tief. Mein Glaubensweg begann. Ich erlebte diesen Anfang als eine große Befreiung und schnell wurde mir klar, dass ich zukünftig einem Beruf nachgehen wollte, in dem ich das weitergeben konnte, was ich damals empfangen hatte: Menschen zuzuhören, sie in ihren Fragen und Krisen begleiten, sie annehmen und ernst nehmen. Beten, denken, von Gott erzählen, Dinge in Sprache fassen.

Was bereitet Ihnen bei der Arbeit als Pastor besonders Freude?
Das Gestalten und Halten von Gottesdiensten und Andachten. Die seelsorgliche Begleitung von Menschen. Die Arbeit mit Konfirmand*innen und Jugendlichen. Die Auseinandersetzung mit Glaubens- und Lebensfragen. Ökumenischer Austausch. Und nicht zuletzt kreative Projektarbeit.

Sie leben mit Ihrer Familie seit einigen Wochen in Celle. Was gefällt Ihnen an der neuen Heimat?
Vieles! Die Innenstadt ist toll, genauso wie die ruhigen Wege an der Aller, das vielfältige kulinarische und kulturelle Angebot, das Schloss und natürlich die Stadtkirche. Ich mag die Fachwerkhäuser, weil sie ein so wunderbares Gleichnis für das menschliche Leben sind: Krumm und schief, von Witterung und Widrigkeiten gezeichnet, alles andere als perfekt, und doch bunt und schön. Mir gefallen die kurzen Wege und die Fahrradfreundlichkeit und dass die Innenstadt auch noch am Abend belebt ist. Außerdem sind mir schon in den ersten Tagen so viele Menschen sehr herzlich und freundlich begegnet. Mir gefällt, dass mir bisher kaum etwas nicht gefällt.

Haben Sie schon einen Lieblingsplatz in Celle?
Ich mag den Brandplatz sehr. Seine Stimmung erinnert mich – besonders in den Morgen- und Abendstunden – an eine italienische Piazza. Und ich liebe Italien.

Worauf freuen Sie sich mit Blick auf die ersten Wochen im Amt besonders?

Die Gemeinde näher kennenzulernen. Auf die Konfirmandenfahrt nach Schweden. Auf mein erstes Osterfest in Celle. Und auf den Tag, an dem meine Familie und ich sagen können, dass wir angekommen sind und es eine gute Entscheidung war, nach Celle zu gehen.