Als die Evangelische Familien-Bildungsstätte (FABI) vor wenigen Wochen ihre neue stellvertretende Leiterin präsentierte, da endete die kurze Meldung mit diesem Satz: „Es gibt viel zu tun!“ Eine Botschaft, aber auch eine klare Ansage an die Empfängerin dieser Nachricht: Sarah Röhrbein, studierte Sozialpädagogin und seit dem 1. Juli 2021 im Einsatz.
Pädagogische Arbeit statt Kreativbranche
Mit wichtigen Aufgaben in der sozialen Arbeit kennt sich die gebürtige Cellerin gut aus. Eigentlich hatte sich Röhrbein eine berufliche Zukunft im kreativen Bereich ausgemalt, doch während eines Praktikums im Kunstunterricht stellte sie fest, „wie viel Spaß mir die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen machte“. Also schrieb sie sich für ein Studium der sozialen Arbeit in Osnabrück ein und hängt anschließend noch ihren Master in Kiel an.
„Gerade die Zeit in Osnabrück hat mich geprägt“, sagt die 36-Jährige, „die Verknüpfung aus Theorie und Praxis war vorbildlich, das Mentoren-Programm sehr hilfreich.“ Entscheidend sei auch gewesen, dass es die Dozent*innen verstanden hätten, den Studierenden das nötige Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl einzuimpfen, die es in diesem Beruf brauche.
"Heimat aus neuer Perspektive kennengelernt"
Für ihr Anerkennungsjahr kehrte Röhrbein 2011 nach Celle zurück und arbeitete dort im Jugendamt. Eine neue Erfahrung – in jeglicher Hinsicht: „Ich habe meine Heimatstadt noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennengelernt.“ Apropos kennenlernen: während ihrer Masterarbeit suchte sie im Netz nach Unterstützung – und lernte ihren heutigen Mann Jens kennen. Gemeinsam lebte das Paar zunächst in Celle, wo sich Sarah Röhrbein ab 2014 um Eingliederungshilfen für seelisch benachteiligte Kinder kümmerte. Von dieser besonderen Tätigkeit und der damit verbundenen Vernetzung zwischen Familien, Behörden, Einrichtungen und Schulen profitiere sie bis heute.
2015 kam das erste Kind zur Welt, die Kleinfamilie zog zunächst nach Bad Harzburg, kehrte zwei Jahre später aber zurück nach Celle, wo ein Jahr später erneut Nachwuchs begrüßt werden konnte. Bereits 2017 hatte die Cellerin gemeinsam mit Merle Dehn das Familiencafé „Atelier Glückskind“ gegründet.
Seit 2019 arbeitete die Sozialpädagogin für das Jugendamt im Landkreis Celle, konnte sich dort aber nicht so entfalten, wie sie es sich vorgestellt hatte. Umso interessierter sei sie gewesen, als sie die Stellenanzeige für die stellvertretende Leitung in der FABI entdeckte: „Für mich war das wie ein Sechser im Lotto. Hier gibt es den Raum und die Möglichkeiten auf vielfältige Art und Weise Familien zu erreichen, Kinder zu fördern, Projekte auf den Weg zu bringen.“ Als zweifache Mutter habe sie zudem selbst schon von den Angeboten der Familien-Bildungsstätte profitiert, zum Beispiel den DELFI-Kursen, für die sie in ihrer neuen Rolle nun zuständig ist.
LOVE - Leben, Orientieren, Vorbereiten, Eltern werden
Die Metapher mit dem Sechser im Lotto beruht offenbar auf Gegenseitigkeit. FABI-Leiterin Magda Meyer-Schulte sagt: „Mit ihren fachlichen Qualifikationen, ihrer Erfahrung und ihren neuen Impulsen ist Sarah ein echter Gewinn für uns. Sie übernimmt einen vielfältigen Fachbereich und wir freuen uns schon auf all die neuen Ideen und Projekte, die sie in ihrer Funktion anstoßen wird.“ Eine dieser Ideen wurde bereits in die Tat umgesetzt: Anfang November 2021 startet das Kursprogramm LOVE, das für „Leben, Orientieren, Vorbereiten, Eltern werden“ steht und sich an werdende Eltern richtet, die in der besonderen Zeit der Schwangerschaft nach Unterstützung, fachlicher Beratung und sozialen Kontakten suchen. „Außerdem liegt mir weiterhin die Eingliederungshilfe sehr am Herzen“, sagt die neue stellvertretende Leiterin, „da würde ich gerne weitere inklusive Möglichkeiten schaffen und damit Kindern und Jugendlichen einen geschützten Rahmen bieten.“
„Zur Erziehung eines Kindes braucht man ein ganzes Dorf“, zitiert Magda Meyer-Schulte ein afrikanisches Sprichwort, eine Einstellung, die auch ihre neue Kollegin teilt: „Das ist das Tolle an der FABI: Hier finden Familien dieses Dorf mit all seinen Möglichkeiten und Chancen.“ Sie hofft darauf, dass auch in Zukunft Menschen Kontakt zur FABI aufnehmen, die mit ihren Talenten und ihrem Engagement das Dorf in der Fritzenwiese unterstützen wollen. Wie gesagt: Es gibt viel zu tun.
Haben Sie Interesse an den Angeboten der FABI oder sind selbst daran interessiert, Ihre Fähigkeiten und Talente einzubringen? Dann wenden Sie sich gerne an das FABI-Team. Sie erreichen die Evangelische Familien-Bildungsstätte unter www.fabi-celle.de, per Mail unter info@fabi-celle.de oder per Telefon (05141 9090-365). Oder sie kommen einfach in die Fritzenwiese 9.