Geschäftsführer des Schwarzen Kreuzes verabschiedet Otfried Junk geht in den Ruhestand

Nachricht Celle, 16. Juli 2021

In seinen Anfangsjahren übernahm Junk zunächst die Beratung und Begleitung der Gefangenen vor Ort in Celle. Fast täglich machte er Besuche in den Justizvollzugsanstalten Celle und Salinenmoor. Er hielt dort Gottesdienste, organisierte zusammen mit Ehrenamtlichen Veranstaltungen, begleitete sie bei Ausgängen – damals alles recht formlos und unkompliziert.
 
Im Laufe der Jahre wurden die Büroräume in der Jägerstraße damit auch immer mehr zu einem Ort, wo sich Haftentlassene, Inhaftierte auf Ausgängen und Ehrenamtliche begegneten. Daraus entstand 1988 die Begegnungsstätte „Projekt Brückenbau“. Diese Arbeit fand bald auch öffentliche Anerkennung: Seit 1994 ist „Projekt Brückenbau“ offizielle Anlaufstelle für Straffällige des Landes Niedersachsen.
 
Vier Jahre später schließlich wurde Otfried Junk Geschäftsführer des Schwarzen Kreuzes. Das Schwarze Kreuz ist ein Verein der ehrenamtlichen Straffälligenhilfe. Sein Anliegen ist es, Inhaftierte und Menschen von „draußen“ miteinander in Kontakt zu bringen, um so Inhaftierte in eine bessere Zukunft zu begleiten und damit gleichzeitig neues Leid und neue Opfer zu verhindern. Unter Junks Leitung ist die Organisation gewachsen; inzwischen zählt sie bundesweit rund 600 Mitglieder und Ehrenamtliche.
 
Immer war Junk wichtig, bei der Entwicklung der Angebote im Auge zu behalten, dass die Anforderungen und Bedürfnisse des Strafvollzugs sich ständig wandeln. Entsprechend wurden auch die Ausbildungskonzepte für Ehrenamtliche weiterentwickelt und dabei die Chancen der Zeit genutzt. Momentan bedeutet das, digitale Formate für die Ausbildung der Ehrenamtlichen und die Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln.
 
Nachfolgerin von Otfried Junk ist Christina Tabea Brucker. Sie ist 31 Jahre alt und kommt aus dem Bereich Sicherheitsmanagement. Wichtig ist ihr, sich im Beruf auch christlich und sozial engagieren. Darum arbeitete sie bisher im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands, zuletzt als Referentin der Gesamtleitung und Referentin für Personalentwicklung im CJD-Verbund Thüringen.

Foto 1:
Viermal (ehemalige) Geschäftsführung des Schwarzen Kreuzes, von links nach rechts:
- Josef Sochocki 1979-1988
- Hartmut Schäffer 1988-1997
- Otfried Junk 1998-2021
- Christina Tabea Brucker (aktuell)

Foto 2: v.l.n.r.: Otfried Junk, Helge Bonacker (Vorstand Schwarzes Kreuz), Christina Tabea Brucker